Am Freitag, 15. November, verschied Hildegunde Landes, die letzte der Hahnbacher Klosterschwestern im hohen Alter von 94 Jahren. Schwester Doris, die Oberin des Ruheheims der Schwestern in Dorfen, berichtete, dass sie ruhig und sanft entschlafen sei. Noch im Juli hatte ihr eine Delegation aus Hahnbach zum Geburtstag gratuliert.
12 Jahre lang war Schwester Hildegunde, nach eigener Auskunft „sehr gern“ in Hahnbach und wurde von allen, gerade auch als Lehrerin, sehr geschätzt. Hildegunde Landes wurde 1930 in Dingolfing als Tochter der Eheleute Therese und Georg Landes geboren. Mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Theresia und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Martha wuchs sie dort auf dem Bauernhof ihrer Familie auf.
Nach dem Besuch der Dingolfinger Volksschule folgte für sie das damals übliche Arbeitsdienst-Pflichtjahr. Als sie einmal von einer Schulschwester angesprochen wurde, ob sie sich nicht ihr Leben bei den Armen Schulschwestern vorstellen könne, überraschte sie „jener „Ruf“. Doch er „traf mich ins Herz“, wie sie selbst sagte und ließ sie nicht mehr los.
Bereits mit 16 Jahren meldete sie sich als Kandidatin bei den Schulschwestern Unserer Lieben Frau an. In der Zeit ihres Noviziats lernte sie von 1948 bis 1951 in Erding-Heilig-Blut an der Frauenfachschule den Beruf einer Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin. Fünf Jahre lehrte sie daraufhin in Miltenberg an der Realschule diese Fächer.
Ihrer Oberin gehorsam, setzte sie von 1958 bis 1961 ihre Ausbildung fort und ließ sich zur Lehrerin an der Hochschule in Regensburg ausbilden. Nach der bestandenen Lehramtsprüfung für Grundschulen war sie die ersten sechs Jahre in Steinwiesen, dann kam sie für 12 Jahre nach Hahnbach. Vier Jahre war sie danach in Geisenfeld und weitere 14 Jahre in Krumbach als Lehrkraft tätig.
In die Zeit ihrer Aus- und Fortbildungen und der beruflichen Praxis fiel auch ihre Einkleidung als Schwester im Jahr 1954. Ihre erste Profess war 1955 und im Jahr 1961 gelobte sie feierlich ewige Profess.
Nach ihrer Pensionierung war Schwester Hildegunde sechs Jahre Oberin in Weikering, wo sie unter anderem Buchführung und Küche meisterte. Im „Ruhestand“ kam sie nach Regensburg-Stadtamhof, ins Gründungskloster der Armen Schulschwestern. Drei Jahre kochte sie dort wiederum für die Gemeinschaft, bis sie bei nachlassender Gesundheit 2005 ins Ruheheim nach Dorfen zog.
Nie habe sie in all ihren Jahren das Gebet auch für die Hahnbacher vergessen, betonte die betagte Jubilarin zu Lebzeiten. Schon als sie sich in jungen Jahren für ein Leben im Kloster entschieden hatte, war es ihr Ziel „Gott besonders zu dienen“. „Ich habe das nie bereut“, versicherte sie stets lächelnd, "denn dies war genau mein Weg, auf dem ich insgesamt wirklich glücklich geworden bin.“